Soz T/Soz T-E/SozT-V/SozT-II
Der "affective turn" in den Kultur- und Sozialwissenschaften
Der affective turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften
Bildtheorie und Bildhermeneutik
Bilder sind Teil der gesellschaftlichen Kommunikation; sie übermitteln Botschaften. Durch die Medien der Massenkommunikation werden wir täglich mit einer großen Anzahl von Bildern konfrontiert, die ihre Spuren im Bewusstsein hinterlassen. Doch haben wir nicht gelernt, Bilder richtig zu „lesen“ und die Sprache der Bilder systematisch zu entschlüsseln. Im Alltag gebrauchen wir Bilder auf eine flüchtige, schnelle Weise, ohne ihren Sinn genau zu verstehen.
Ideologiekritik und Wissenssoziologie
Die aufklärerische Sozialphilosophie des 18. und 19. Jahrhunderts kritisierte Weltbilder und Wissensformen, die der Legitimation von Herrschaftsverhältnissen und Machtinteressen dienen, als Ideologie. Dabei wurde versucht, sowohl die Falschheit des ideologischen Wissens nachzuweisen, als auch seine soziologischen und psychologischen Konstitutionsbedingungen aufzuzeigen.
Organisationstheorien
Wenn wir handeln, handeln wir meist in oder in Bezug auf Organisationen. Organisationen sind ein grundlegender Bestandteil moderner Sozialordnungen (wer legal reisen will, braucht einen Pass, wer zum Arzt will, eine Krankenversicherung, wer studieren will, muss sich an einer Universität einschreiben usw.). Weil unser Leben nicht nur durch Organisationen gekennzeichnet, sondern ohne Organisationen jedenfalls in dieser Form gar nicht denkbar ist, werden moderne Sozialordnungen auch als „Organisationsgesellschaften“ charakterisiert. Was aber ist eine Organisation?
Praxistheorien
Unter dem Label des 'practice turn' entwickelt sich bereits seit einiger Zeit eine neue paradigmatische Wendung innerhalb der soziologischen Theoriedebatte, die sich als Familie der Praxistheorien versteht. Diese versucht, Praxis als Schlüsselbegriff einer Neubestimmung der Sozialität zu etablieren. Mit dem Terminus der Praxis, der ein konkretes Tun beziehungsweise den praktischen Vollzug von 'doings and sayings' hervorhebt, findet vor allem eine besondere Fokussierung auf die Materialität des Sozialen statt.
Die Politik und das Politische in der soziologischen Theorietradition
Politik ist ein Gegenstand, der in der Soziologie traditionell eine wichtige Rolle spielt, aber in der soziologischen Theoriediskussion aufgrund der disziplinären Arbeitsteilung zwischen Soziologie und Politikwissenschaften nicht immer ganz zentral behandelt wird. In diesem Proseminar wird an die lange Tradition der Beschäftigung der Soziologie mit "der Politik" bzw. mit "dem Politischen" erinnert und angeknüpft.
Interaktionsordnung und Handlungskontext
Spätestens seit den Arbeiten von Erving Goffman verhandelt die Soziologie „Interaktion“ als eine Elementarform sozialer Ordnungsbildung. Nicht zu unrecht, sind wir doch alltäglich in unzählige Interaktionen verstrickt, ja, erfahren unseren Alltag per se als einziges Interaktionsgeschehen, gleich ob wir uns auf der Straße begegnen und einander ausweichen, im Zugabteil anschweigen, mit Freunden um die Häuser ziehen, um uns hernach in einer Prügelei oder – angenehmer – nach einem vorsichtigen Flirt im intensiven (vielleicht auch verschämten) Liebesspiel wiederzufinden.
Ökonomie und Ökologie: Zur Kritik des homo oeconomicus
Im Seminar geht es um eine Reflexion auf die Prämissen und Grundlagen der Theorie des homo oeconomicus. In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zeichnet sich in jüngster Zeit vereinzelt ein Umdenken, eine Überprüfung und Kritik der theoretischen Modellannahmen ab. Allgemeingüter wie die Ökologie und das Sozialwesen blieben bislang aus der Ökonomie weitgehend ausgeschlossen, was zu falschen Modellannahmen und zu einer falschen Praxis des Wirtschaftens führt.
Moderne und Individualisierung
In diesem Seminar wird der Zusammenhang zwischen der Geschichte der Moderne und dem Prozess der zunehmenden Individualisierung behandelt. Dabei werden zum einen die realen Entwicklungsprozesse untersucht. Zum anderen werden prominente Theorien diskutiert, die diesen Zusammenhang darzustellen und zu erklären versuchen.
Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis:
neben regelmäßiger Teilnahme Referat und Hausarbeit
Geschlechtertheorien
„Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“, lautet die berühmte Formulierung, mit der Simone de Beauvoir in den zweiten Teil ihres Buches Das andere Geschlecht einleitet. Die These, dass Geschlecht keine unveränderliche Naturtatsache, sondern Ergebnis sozialer und kultureller Prozesse ist, stellt den gemeinsamen Ausgangspunkt der neueren feministischen Geschlechtertheorien dar und eröffnet einen Raum für Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen Frauen systematisch benachteiligt werden.