Soz Qf1
Die Transnationalisierung Europas
Die zunehmende transnationale Vergesellschaftung Europas stellt auch die Soziologie vor neue Herausforderungen. Nachdem die Soziologie in den vergangenen Jahren mit Nachdruck begonnen hat, die Europäisierung der Nationalstaaten Europas systematisch in den Blick zu nehmen, steht eine Inventur ihrer gesellschaftstheoretischen Grundannahmen und Grundbegriffe ins Haus.
Arbeit und Beschäftigung in Europa
Eines der mit der ‚europäischen Idee‘ verbundenen Ziele war und ist die Angleichung von Arbeits- und Lebensbedingungen zwischen den EU-Ländern. Trotz diverser Anstrengungen in diese Richtung belegen zahlreiche Studien die eklatanten Unterschiede innerhalb der EU, zumal nach der sogenannten ‚Osterweiterung‘ vor einigen Jahren. Gleichzeitig bestehen nach wie vor erhebliche Unterschiede in den je nationalen institutionellen Arrangements zur Regulierung von Arbeit und Beschäftigung, die in der Zwischenzeit jedoch durch verschiedene europäische Institutionen überwölbt werden.
Armut und Kriminalität
In Kriminalitätstheorien wird häufig die Frage diskutiert, ob, warum und unter welchen Bedingungen ärmere Bevölkerungsschichten „krimineller“ seien als andere. Dies ist nicht die zentrale Fragestellung des Seminars. Vielmehr wird in erster Linie die Frage thematisiert, ob gegenwärtig eine verstärkte staatliche Kriminalisierung von Armut zu beobachten ist. Die These, wonach neoliberales Regieren ein „Bestrafen der Armen“ impliziert und erfordert, wurde von Loic Wacquant v.a. am Beispiel des US-amerikanischen Gefängnissystems entwickelt.
Säkularisierung oder Wiederkehr der Religion? Europa und die USA im Vergleich
Dass Religion eine hohe Aktualität hat, ist vielen Menschen in den letzten Jahren verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Religion ist für das Verständnis der Makrostrukturen vieler Gesellschaften zentral, und wir wollen in dem Seminar der Frage nachgehen, auf welch unterschiedliche Weise sie für das Verständnis der europäischen und der US-amerikanischen Gesellschaften von Bedeutung ist. Lange Zeit ging man in den Sozialwissenschaften von der sogenannten Säkularisierungstheorie aus, die in ihrer radikalsten Variante ein Verschwinden der Religion prognostizierte.
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