Soz Qf4
Subjektivierung der Arbeit
Die moderne Lohnarbeit wurde immer wieder als herrschaftsförmig, ausbeuterisch und entfremdend kritisiert. Heute scheint eine solche Kritik jedoch gegenstandslos geworden zu sein. Vielen ZeitgenossInnen erscheint Arbeit nicht mehr als monotone Mühsal oder „notwendiges Übel“, sondern als Medium autonomer Lebensgestaltung und individueller Selbstverwirklichung. In der Arbeitssoziologie wird dieser Wandel unter dem Titel „Subjektivierung der Arbeit“ diskutiert.
Arbeit und Gesundheit
Dieses Seminar thematisiert den Zusammenhang zwischen den Themen "Wandel der Arbeitswelt" und "Gesundheit". Im Wesentlichen geht es dabei um veränderte Gesundheitsrisiken, die sich im Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft beobachten lassen. Beanspruchungen durch schwere körperliche Arbeit, Schadstoffe oder Lärm nehmen - zumindest in den "reichen Ländern"! - immer mehr ab, Belastungen durch soziale und emotionale Tätigkeitsaspekte dagegen zu.
Prekäre Kämpfe
In der modernen Ungleichheitsforschung wird zunehmend der Begriff der „Prekarität“ benutzt, um eine soziale ‚Zwischenlage’ zwischen Integration und Exklusion zu kennzeichnen. Prekäre Lebensverhältnisse sind dadurch gekennzeichnet, dass sie von gesellschaftlich etablierten Normen sozialer Sicherheit und Inklusion negativ abweichen. Bereits Ende der 1990er Jahre diagnostizierte Pierre Bourdieu, dass „Prekarität überall“ sei, d.h. nicht erst seit der Wirtschaftskrise 2008/09 nehmen in Europa prekäre Lebenslagen und Abstiegsängste deutlich zu.
Transnationalisierung von Arbeit
Die europäische Union ermöglicht es ihren Bürgern ihren Wohn- und Arbeitsort frei zu wählen. Der potenzielle Arbeitsmarkt erstreckt sich damit theoretisch über den gesamten europäischen Wirtschaftsraum. Ist man in einem transnationalen Unternehmen beschäftigt oder einer global agierenden NGO dann sind sogar weltweite Einsatzorte für die berufliche Tätigkeit möglich. Durch die veränderten Rahmenbedingungen ist es immer üblicher Arbeitskraft in einem stetig wachsenden Radius anzubieten und auch Leistungen grenzenübergreifend einzukaufen, weshalb bspw.
Soziologie der Wirtschaftswissenschaften
Kritik am Kapitalismus und an den Wirtschaftswissenschaften ist in den letzten Jahren wieder in Mode gekommen. So überrascht es nicht, dass jüngst auch aufseiten der Wirtschafts- und Wissenschaftssoziologie das Interesse an der Ökonomie merklich zunahm und von dieser Warte aus vermehrt auf die performative Macht des ökonomischen Denkens hingewiesen wurde.
Techniksoziologie
In dem Proseminar Techniksoziologie wird neben einführenden techniksoziologischen Begriffen und der Entstehungsgeschichte dieser Teildisziplin zudem auf klassische wie auch auf neue techniksoziologische Ansätze eingegangen. Inhaltliche Schwerpunkte liegen unter anderem auf den technikdeterministischen Ansätzen von William Ogburn, Technik in der Risikogesellschaft von Ulrich Beck und der Akteur-Netzwerk-Theorie (Bruno Latour).