Soz Qf2
Der Wandel von Biographie und Identität in der Moderne
In diesem Seminar soll der Wandel der Biographie und der Identität der Menschen im Zusammenhang mit der Herausbildung und Weiterentwicklung der modernen Gesellschaft bis in die Gegenwart hinein behandelt werden. Dabei werden auch die zentralen sozialwissenschaftlichen Konzepte von Biographie und Identität bearbeitet.
Brauchen wir einen Wohlfahrtsstaat? Kollektive Wohlfahrtsorganisation und individuelle Lebensführung in soziologischer Perspektive.
Der Wohlfahrtsstaat gilt in der soziologischen Reflexion vielfach nicht nur als „kontingentes“, sondern als notwendiges Strukturelement der modernen Gesellschaft. In der öffentlichen Auseinandersetzung wird dieser Zusammenhang jedoch zunehmend in Frage gestellt: Der Wohlfahrtsstaat sei, ungerecht, zu teuer und er behindere die freie Entfaltung des unternehmerischen Individuums. Einige prominente Intellektuelle, etwa der Philosoph Sloterdijk, fordern seine Abschaffung zugunsten „freiwilliger Geschenke an die Allgemeinheit“ aus den Händen der „Produktiven“ an die Notleidenden.
Einführung in die Soziologie des Körpers
Die Soziologie des Körpers ist ein „sehr junges Teilgebiet der Soziologie“ (Gugutzer 2004: 7), das sich in den letzten 3 Jahrzehnten vor allem im Zusammenhang mit dem so genannten „body turn“ der postmodernen Gesellschaft entwickelt hat. Ihr Forschungsanliegen sind die Wechselwirkungen, die im Verhältnis von Körper und Gesellschaft stattfinden. Untersucht wird zum einen, in welcher Weise die Normen, Werte, sozialen Strukturen und (institutionellen) Systeme einer Gesellschaft auf den menschlichen Körper einwirken.
Individualisierungstheorien
Seit den 1980er-Jahren ist der Begriff der Individualisierung als Zeitdiagnose populär geworden, die untrennbar mit Modernisierungsprozessen verbunden ist.
Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft ist bereits seit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft und der „ersten Moderne“ Anknüpfungspunkt für kritische Theoriebildung bei soziologischen Klassikern wie Emile Durckheim und Georg Simmel gewesen.
Medien und Mediennutzung im biographischen Verlauf
Unterschiedliche Altersgruppen nutzen unterschiedliche Medien. Das Durchschnittsalter von Nutzern sozialer Netzwerke im Web ist geringer als das der Fernsehzuschauer der dritten Programme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland. Medien sprechen generell verschiedene Zielgruppen an, die auch und vor allem über das Lebensalter definiert werden.
Geschlechterforschung
Das Seminar 'Geschlechterforschung' reflektiert die sozialen Dimensionen von ‚Geschlecht’ aus soziologischer Perspektive. Dabei stehen weniger die Wirkungen und der Stellenwert von Geschlecht als Strukturkategorie zur Debatte, sondern Geschlecht wird umgekehrt als Wirkung sozialer Prozesse in seinen kulturellen, symbolisch-sinnhaften Ausprägungen innerhalb von Machtstrukturen thematisiert. Fokussiert wird die Herstellung und die Konstruktion des kulturellen Phänomens Geschlecht („Gender“) im Kontext unterschiedlicher Machtverhältnisse.
Sozialstrukturelle Sozialisationsforschung
Für die soziologische Sozialisationstheorie ist nicht nur die Frage nach der allgemeinen Bedeutung sozialer Bedingungen für die Persönlichkeitsentwicklung kennzeichnend. Darüber hinaus interessieren besondere Sozialisationsbedingungen an unterschiedlichen sozialstrukturellen Orten. Klassisch sind diesbezüglich die Arbeiten von Melvin L. Kohn und Basil Bernstein zur schichtspezifischen Sozialisationsforschung. Kohn untersucht schichtspezifische elterliche Erziehungsvorstellungen, deren Verankerung in beruflichen Erfahrungen und Bedeutung für das Erziehungsverhalten.
Bildung & Bildungsungleichheit
Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedenen soziologischen Erklärungsansätzen der Reproduktion von Bildungsungleichheiten: Die auf Boudon zurückgehenden Theorien der rationalen Bildungsentscheidung, Theorien der kulturellen Reproduktion von Bildungsungleichheit (v.a. Bourdieu), Ansätze der Schulkultur-Analyse sowie der milieuspezifischen Passungsverhältnisse von Schule und Lebenswelt. Gefragt werden soll nach den institutionellen, sozialen und kulturellen Mechanismen der Reproduktion von Bildungsungleichheiten.
Teilnahmebedingung: Regelmäßige Lektüre der Texte.
Der Wandel von Freundschaft und Liebe in der Moderne
Voraussetzungen für einen Scheinerwerb: neben regelmäßiger Teilnahme Referat und Hausarbeit
In diesem Seminar wird der Wandel von Freundschaft und Liebe in der Geschichte der Moderne bis zur Gegenwart behandelt. Dabei soll der Zusammenhang dieses Wandels mit den übergreifenden sozialen und kulturellen Entwicklungen der Gesellschaft und mit der Umstrukturierung des Lebenslaufs und der Lebensformen herausgearbeitet werden.
Zur Einführung
Lenz, K.: Soziologie der Zweierbeziehung. Eine Einführung, Wiesbaden 2006
Von der Qualifikation zur Kompetenz? Beruf, Bildung und Subjekt im Postfordismus
Kompetenz ist in aller Munde: Politiker sind wirtschaftskompetent, Manager führungskompetent, Unternehmen kernkompetent, das Arbeitsamt hat ein Kompetenzcenter, Frauen sind emotional kompetent, Schüler lesekompetent. Und, die Wissenschaft hat festgestellt, auch Säuglinge sind bereits kompetent.