Die Anerkennung der Gesellschaft. Philosophie, Soziologie und Psychologie der Anerkennung
Anerkennen meint vor allem das wechselseitige Erkennen und Respektieren der Freiheit sowie der Endlichkeit und Abhängigkeit des jeweils Anderen. Anerkennung gilt den AnerkennungstheoretikerInnen als entscheidend für ein gelingendes Leben und Zusammenleben als auch als Maßstab und Ziel individueller Bildungsprozesse und sozialen Fortschritts.
‚Anerkennung’ ist heute zu einem der wichtigsten Topoi in der Sozial- und politischen Philosophie geworden, der in den letzten Jahren auch zunehmend in Soziologie, Pädagogik und Psychoanalyse Verbreitung findet.
Seinen Ursprung hat er in der Vernunftphilosophie Kants und im Idealismus Fichtes und insbesondere Hegels. Eine eigenständige Anerkennungstheorie haben zuerst Ludwig Siep in den Siebzigern, Charles Taylor, Jessica Benjamin, Axel Honneth und Jürgen Ritsert in den achtziger und neunziger Jahren entwickelt. Im ersten Teil des Seminars lesen und diskutieren wir die verschiedenen Versionen der Anerkennungstheorie. Im zweiten sehen wir uns aktuelle Anwendungsfelder in Soziologie, Pädagogik und Psychoanalyse an.
Interesse an und/oder Kenntnisse der (Sozial-)Philosophie sind fürs Seminar vorteilhaft.
Leistungsnachweis:
Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit.