Soziale Milieus
Die Soziologie sozialer Ungleichheit untersucht die ungleiche Ausstattung von Individuen und Gruppen mit zentralen Ressourcen, welche Lebenschancen bestimmern: Einkommen, Bildung und berufliche Stellung vor allem. Dabei werden unterschiedliche theoretische Konzepte zur Bezeichnung von Gruppen mit ähnlicher Ressourcenaustattung sowie zur Erklärung des Systems sozialer Ungleichheiten und seiner Reproduktion verwandt. Das der marxistischen Tradition entstammende Klassenkonzept, das die Stellung im ökonomischen Produktionsprozeß als wesentliche Determinante der sozialen Lage ausmacht und soziale Ungleichheiten in ihrer Einbettung in kapitalisiche Aubeutungs- und Herrschaftszusammenhänge analysiert. Das Schichtkonzept, das soziale Lagen über die Trias von Einkommen, Bildung und beruflicher Stellung bestimmt und Prozesse sozialer Mobilität ins Zentrum seiner Analysen stellt. Das Konzept Sozialer Milieus, das neben oder an Stelle soziökonomischer Determinanten die soziokulturelle Dimension alltäglicher Lebensstile und Wertorientierungen in ihrer Bedeutung für Gruppenzugehörigkeiten in den Blick nimmt. In dem Seminar werden unterschiedliche Ansätze, die dem Paradigma der Erforschung Sozialer Milieus verpflichtet sind behandelt und hinsichtlich ihrer theoretische Grundlagen und ihres forschungspraktischen Ertrags diskutiert.
Einführende Literatur
- Geißler, Rainer, 42006, Die Sozialstruktur Deutschlands, Wiesbaden.
- Vester, Michael u.a., 2001, Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel, Frankfurt.
Teilnahmebedingung:
Regelmäßige Lektüre
Scheinerwerb:
Referat/Hausarbeit