Der Wandel der Moderne und soziologische Modernisierungstheorien
Die Entstehung der Soziologie ist untrennbar mit der Herausbildung der modernen Gesellschaften verbunden. Vor dem Hintergrund des erlebten radikalen gesellschaftlichen Wandels im 19. Jhdt. konstituierte sich die Soziologie geradezu durch die vergleichende Untersuchung der Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Gesellschaften und gewann dabei ihre Grundbegrifflichkeiten für die Analyse moderner Gesellschaften.
Auch aktuelle Diskussionen sind maßgeblich von der Frage geprägt, was das Spezifikum der heutigen Gesellschaft im Unterschied zu den nunmehr ‚früheren’ modernen Formen sei, worin also die Entwicklungsdynamik einer sich im permanenten Umbau befindlichen sozialen Ordnung bestehe. Daher ist es nicht nur eine Frage von auf den ersten Blick austauschbaren Begrifflichkeiten, ob wir uns in einer: Reflexiven Moderne, Zweiten Moderne, Fortgeschrittenen Moderne, Flüchtigen Moderne oder Postmoderne befinden, sondern dahinter stehen unterschiedliche theoretische Konzepte, Gegenwartsanalysen und Zukunftsprognosen.
Ziel dieses Proseminars ist es, in das Feld soziologischer Modernisierungstheorien und Gegenwartsdiagnosen einzuführen. Erarbeitet werden soll dabei auch, welche Rolle der Vergleich verschiedener Gesellschaften dabei einnimmt und wie sich die gesellschaftliche Entwicklungsdynamik in den soziologischen Diagnosen niederschlägt.
Bedingung für den Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit
Einführende Literatur:
Lahusen, Christian/ Stark, Carsten (2000): Modernisierung. Einführung in die Lektüre klassisch-soziologischer Texte, München/Wien: Oldenbourg