Graduate
Kriminalität und Strafe
Das Seminar gibt einen einführenden Überblick über soziologische Kriminalitätstheorien. Sein Schwerpunkt liegt jedoch auf der Frage, wie als „kriminell“ definiertes abweichendes Verhalten gesellschaftlich sanktioniert wird. Anhand einiger klassischer Studien zum Thema wird zunächst die erhebliche historische und kulturelle Varianz von Strafpolitik diskutiert. Anschließend geht es um eine detailliertere Analyse der aktuellen Situation in Deutschland, wobei auch Diskussionen mit ExpertInnen und evtl. eine Exkursion in eine Haftanstalt angedacht sind.
Solidarische Ökonomie
Der Begriff der „Postwachstumsgesellschaft“ und Ideen einer „solidarischen Ökonomie“ haben in Zeiten wirtschaftlicher wie auch ökologischer Krisen Konjunktur. Sie favorisieren Nachhaltigkeit statt kurzfristiger Profitlogik, Gemeinwirtschaft und „Commons“ statt Privatisierung, ein ganzheitliches Nachdenken über Produktions- und Reproduktionslogiken statt betriebswirtschaftlich begrenzter Kostenkalkulation und initiieren Pilotprojekte wie Tauschringe und Regionalgeld.
Neuere Forschungen aus der Arbeits- und Organisationssoziologie
Das Oberseminar richtet sich an MitarbeiterInnen des Arbeitsbereichs ‚Arbeit und Organisation’ sowie an interessierte Master- und fortgeschrittene Bachelor-Studierende, die als Studienschwerpunkt diesen Themenbereich gewählt haben. In der Veranstaltung werden neuere einschlägige Veröffentlichungen sowie Forschungsarbeiten am Institut diskutiert. Studierenden wird die Gelegenheit geboten, über Qualifikationsarbeiten zu diskutieren.
Masterkurs Culture and Politics in Economic Development
Das Seminar beschäftigt sich mit der kontrovers diskutierten Frage nach der Rolle der 'Kultur' in der Gestaltung des Wirtschaftsprozesses und der Wirtschaftspolitik. Es soll sowohl aus ökonomischer als auch soziologischer Perspektive erörtert werden, inwieweit eine Kultur demokratischer Institutionen kausal für die wirtschaftliche Entwicklung ist: erweisen sich demokratische politische Institutionen als wirtschaftlich vorteilhaft oder sind autoritäre Regime ähnlich erfolgreich?
Wirtschaftskrise und Klassenverhältnisse in Europa
In dem Seminar sollen Erklärungsansätze zur Wirtschaftskrise diskutiert werden sowie die Auswirkungen derselben auf die Klassenverhältnisse und politischen Diskurse ausgewählter europäischer Staaten.
Einführend:
Staatsgeheimnis Bankenrettung - DOKU 2013 ARTE: http://www.youtube.com/watch?v=Du7moCxj-Do
Moderne und Gewalt
Moderne Gesellschaften gelten in vielen soziologischen Beschreibungen als „zivilisiert“, und mit „Zivilisierung“ ist wesentlich der Verzicht auf Gewalt innerhalb des Nationalstaats gemeint. Phänomene entgrenzter Gewalt erscheinen in dieser Perspektive als ein „Rückfall“ oder als eine Abweichung. Häufigkeit und Ausmaß entgrenzter Gewalt im 20. Jahrhundert lassen Zweifel an solchen Beschreibungen aufkommen. Gewalt scheint nicht das unzivilisierte Andere moderner Kultur zu sein, sondern deren integraler Bestandteil.
Phänomenologie und Photographie
Die Photographie ist heute mehr denn je ein weitverbreitetes, allgegenwärtiges Medium in der gesellschaftlichen Kommunikation. In der Soziologie führt sie allerdings, in methodisch wie theoretischer Hinsicht, immer noch ein Schattendasein. Zwar haben bekannte Soziologen wie Pierre Bourdieu oder Howard Becker die Photographie systematisch in ihrer Forschung verwendet, doch eine breitere grundlagentheoretische und methodologische Reflexion der Möglichkeiten der Photographie steht bis heute aus.
Geschlechter(un)gleichheit in der Arbeitswelt
Trotz erkennbarer Fortschritte bei der Angleichung der Geschlechter sind Frauen häufiger prekär beschäftigt, erzielen im Durchschnitt geringere Einkommen und haben eingeschränktere Aufstiegschancen als Männer – woran die kontrovers geführte Debatte um eine „Frauenquote in Top-Führungspositionen“ anknüpft. Fragt man nach den Ursachen für diese strukturellen Ungleichheiten, geraten geschlechtertypische Berufswahl, familiale Arbeitsteilung, männlich geprägte Organisationsstrukturen oder eine im internationalen Vergleich wenig fortschrittliche Familien- und Arbeitsmarktpolitik in den Blick.