Proseminar
Kultur des Kapitalismus
Was ist Kultur im Kapitalismus? Refugium des Unverkäuflichen, ein Markt wie jeder andere, subtiles Mittel im täglichen Statusgerangel oder doch nur erlesenes Getue?
Wir folgen solchen Fragen anhand von Theorien, die dem Zusammenhang von Kultur und Kapitalismus auf den Grund gehen wollen. Zuerst sehen wir uns einige Klassiker (Simmel, Adorno, Bourdieu) an, bevor wie in aktuelle Diskussionen um das Verhältnis von Kunst und Brot, dem ökonomischen Zwang zur Kreativität und dem kreativen Ethos der Ökonomie einsteigen.
Adoleszenztheorien
Der Jugendliche „wehrt seine Triebregungen ab, gibt ihnen aber auch nach; er vollbringt Wunder an Selbstbeherrschung, ist aber auch ein Spielball seiner Gefühle. Er ist gleichzeitig in voller Revolte und voller Abhängigkeit. Er ist bereit, sich selbst aufzugeben und anderen hörig zu werden, sucht aber gleichzeitig seine eigene Identität; er hat mehr künstlerisches Verständnis, ist idealistischer, großzügiger und uneigennütziger als je zuvor oder nachher; aber er ist auch das Gegenteil: egoistisch, selbstsüchtig und berechnend“ (Anna Freud, 1958).
Sozialisation und Medien
Für Kinder und Jugendliche sind Medien selbstverständlicher und im Hinblick auf das Zeitbudget nicht zu unterschätzender Bestandteil der alltäglichen Wirklichkeit. Entsprechend werden »den Medien« vielfältige negative Wirkungen zugeschrieben. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch fehlende körperliche Bewegung, steigende Gewaltbereitschaft, Realitätsverlust sind nur einige Beispiele dafür. Auf der anderen Seite stehen die neuen Möglichkeiten des social networking, die erheblich zur Attraktivität der computerbasierten Medien beitragen.
Biographie und Identität
Soziologische Biographieforschung untersucht die subjektive Perspektive der Menschen auf wichtige Abschnitte, Weichenstellungen und Entscheidungen in ihrem Leben. Sie bemüht sich typische Muster des Verlaufs sowie der Deutung und Verarbeitung der eigenen Biografie zu identifizieren.
Sozialisationstheorien
Sozialisationstheorie fragt nach der Vermittlung gesellschaftlich-sozialer und individuell-psychologischer Voraussetzungen der Subjektwerdung des Menschen. In dem Seminar soll anhand geimeinsamer Lektüre in klassische Ansätze psychologischer (Freud, Piaget) und soziologischer (Mead, Parsons, Habermas) Sozialisationstheorie eingeführt und deren Aufnahme und Integration in jüngeren Ansätzen diskutiert werden.
Teilnahmebedingung/Scheinerwerb: Lektüre und Diskussion der Texte; Referat & Hausarbeit
Literatur:
Bildungsungleichheit
In dem Seminar sollen zum einen Entstehung und Funktionsweise moderner Bildungssysteme in ihrer Einbettung in ökonomische, politische und gesellschaftliche Interessen und Prozesse untersucht und diskutiert werden. Zum zweiten werden Erklärungsansätze für die seit Jahrzehnten trotz Bildungsexpansion und Bildungsreform erstaunlich stabilen sozialen Bildungsungleichheiten diskutiert.
Teilnahmebedingung/Scheinerwerb: Lektüre und Diskussion der Texte; Referat & Hausarbeit
Einführende Literatur:
*Basisseminar: Bildung und Lebenslauf
Dieses Seminar führt in die Grundbegriffe des Studienschwerpunktes Soz Q2 „Bildung und Lebenslauf“ ein. Das geschieht anhand der Themenbereiche Sozialisation, Familie, Bildung und Lebenslauf.
Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb
wird noch bekanntgegeben
Einführende Literatur
Tillmann, K.-J. (2007): Sozialisationstheorien. Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung, 15. Aufl., Reinbek bei Hamburg
*Basisseminar: Biografie und Identität 2
Dieses Seminar führt in die Grundbegriffe des Studienschwerpunktes Soz Q2 „Bildung und Lebenslauf“ ein.
Der Begriff der Sozialisation bezeichnet in der Soziologie den lebenslangen und von den Individuen aktiv gestalteten Prozess der Identitätsentwicklung im Austausch mit der sozialen und materiellen Umwelt.
