Weibliche Zusammenschlüsse - Zwischen Solidarität und Interessehandeln
Frauen schließen sich heute berufsbezogen und berufsübergreifend in vielfältiger Weise
zusammen: Traditionelle Frauenverbände existieren neben feministische Frauenprojekten und in zunehmendem Maße vor allem auch neben Frauennetzwerken als relativ junger Form weiblicher Zusammenschlüsse. Vor dem Hintergrund eines nach wie vor von Männern dominierten öffentlichen Lebens und einer langen Tradition männlicher Bünde, die bis heute einen Teil der Karrierekultur ausmacht, wird gefragt, welche Bedeutung geschlechtsexklusive Zusammenschlüsse von Frauen für die darin beteiligten Akteure haben. Inwieweit sind die verschiedenen Formen weiblicher Zusammenschlüsse geeignet, ein Gegengewicht zur männlichen Hegemonie darzustellen und den Frauen einen Zuwachs an Handlungsspielräumen und Optionen zu eröffnen? In welchem Verhältnis stehen Gemeinschaftlichkeit und Solidarität einerseits und Interessehandeln und Zweckrationalität andererseits?
Die Forschungsfrage zielt auf kollektive und individuelle Erfahrungs- und Wissensbestände, die mittels qualitativ-rekonstruktiver Methoden erforscht werden. Wir wählen eine Methodentriangulation aus Dokumentenanalyse, Gruppendiskussionen und qualitativen (problemzentrierten) Interviews.
Das Projekt wird durchgeführt am Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum (SFZ), finanziell gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und institutionell unterstützt durch das Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg.