Erfahrungsräume weiblicher Gemeinschaften im Milieuvergleich
Wie funktionieren weibliche Gemeinschaften? Welche Rolle spielt Gechlechtlichkeit für die kollektiven Selbstvorstellungen und -darstellungen sowie die Mikropolitiken, die diese weiblichen Gmeinschaften tragen? Diesen Fragen geht die vorliegende Untersuchung in einer wissenssoziologischen Untersuchung nach. Gerade dann, wenn Frauen in Vereinen, Selbsthilfegruppen, Netzwerken oder exklusiven Clubs "unter sich" sind, spielt das Geschlechterverhältnis eine zentrale identitätssiftende Rolle. In der vergleichenden Untersuchung zeigt sich, dass diese vergeschlechtlichten Ordnungsvor-stellungen wesentlich durch das Herkunftsmilieu der Frauen mitbestimmt werden, etwa in Form eher pragmatischer Grenz-ziehungen bei den Arbeiterinnen und einfachen Angestellten, als zwar reflektierte gleichwohl aber fundamentale Identitäts-unterstellung im akademischen Bildungsmilieu oder als elitäres Selbstverständnis bei den Club-Frauen, die das Milieu der gehobenen Gesellschftschicht repräsentieren. Damit wird deutlich, dass Deutungsrepertoires von Geschlecht auch über geschlechtsexklusive Räume kulturell festgeschrieben wird.