"Andere schön machen - Arbeit am Körper als Dienstleistung und Erwerbsarbeit
Das Projekt:
Im Zentrum des Forschungsprojekts stehen Dienstleistende, die Arbeit am Körper anderer verrichten und dabei das gewünschte Aussehen sowie damit implizierte Versprechungen bearbeiten: Die Rede ist von Beschäftigten in Friseur- und Kosmetiksalons, Nagel- und Tattoostudios , allesamt Beispiele für einen wachsenden Markt rund um das "Projekt Körper". Sozial- und kulturwissenschaftlichen Analysen zufolge lässt sich dieser Körperboom als Ausdruck und Reaktion auf einen Gesellschaftswandel interpretieren, in dem das Aussehen als eine zentrale Ressource für Erfolg und Anerkennung bearbeitet wird. Fragen danach, welche Rolle die Dienstleister/innen selbst spielen, blieben bis dato weitgehend unbearbeitet. Hier setzt das Projekt an. Wir fragen danach, wie die Dienstleistungsakteure die Bedürfnisse nach "Schönheit" übersetzen und auch forcieren. Welche Qualifikationen und welches (Körper-)Wissen bringen sie mit? Was ist ihr berufliches Selbstverständnis und wie lässt sich diese Art von körpernaher Arbeit charakterisieren? Sind die Dienstleistenden auch selbst an der Produktion der Ansprüche und somit an der Konstruktion von Schönheitshandeln beteiligt?
Zur Beantwortung dieser Fragen werden Methoden der Biografieforschung und Methoden der ethnografischen Feldforschung verbunden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Renate Liebold
Prof. Dr. Rainer Trinczek
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Annerose Böhrer, M.A.
Dr. Silke Röbenack
Irmgard Steckdaub-Muller, M.A.
Weitere Projektbeteiligte:
Dr. Christa Herrmann
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Katrin Ettl
Petra Grau
Foto: Simone Zwerger
Vortrag: "Haut und Haar. Erste Erkundungen zur Arbeit am Körper anderer", 13. Oktober 2017.
Liebold, Renate (2017): "Andere schön machen". Arbeit am Körper anderer zwischen Nähe und Distanz, in: Fuldaer Feldarbeitstage, Fulda, 23.06.2017.
Irmgard Steckdaub-Muller: “It’s so cool: what you ink them, they’ll take to their grave”. Reconstructing the Professional Self-Understanding of Tattoo Artists“, International Conference “Talking Bodies”, University of Chester, GB, 19.-22.04.2017
Irmgard Steckdaub-Muller: “Professional tattooing isn’t just a job – it’s a vocation”- Reconstructing the Professional Self-Understanding of Tattoo Artists”, Interim Conference of the ISA Research Committee on Sociology of Professional Groups “Change in Professions and Professionalism – Signs and Directions”, Oslo University, 08.-10.06.2017
Irmgard Steckdaub-Muller: „Des Ganze muss ‚mer‘ professionell betreiben – net so wie so ‚a Scratcher.“ - Der Begriff der Professionalität und seine Funktionen in der Berufsszene der TätowiererInnen“, Jahrestagung der DGS Sektion Professionssoziologie „Funktionen des Professionsbegriffs“, Institut für Sozialforschung, Goethe-Universität Frankfurt a.M., 05.-07.10.2017
Irmgard Steckdaub-Muller: „Die Haut als Arbeitsgegenstand - Zum beruflichen Selbstverständnis von TätowiererInnen“, 7. Interdisziplinäre Tagung des Zentralinstituts „Anthropologie der Religion(en)“ vom 11.bis 13. 10.2017 zum Thema ‚Nacktheit’ an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Vergangene Veranstaltungen:
Workshop "Systematische Metaphernanalyse" am 07./08. Dezember 2017
Anhang | Größe |
---|---|
arbeit_am_koerper_web.pdf | 267.64 KB |
workshop_metaphernanalyse_fau_2017.pdf | 760.22 KB |