Zur Integration sprachkultureller Minderheiten durch fremdsprachige Radiosendungen

Basisinformationen
Beginn: 
2007
Ende: 
2009

Das Projekt ist ein Teilprojekt einer größeren Studie zu Migration und Medien in der Schweiz und wird in Kooperation mit dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich (Prof. Dr. Bonfadelli) durchgeführt. Unser Teilprojekt fragt nach dem Integrationsbeitrag von fremdsprachigen Radiosendungen, die sich gezielt an sprach­kulturellen Minderheiten in der Schweiz richten.

Kontext

Auf sprachkultureller Ebene nimmt die Schweiz im europäischen Kontext eine herausragende Stellung ein, insofern vier Sprach­kulturen in diesem Land nebeneinander koexistieren und jede Sprachregion zudem über ein vielfältiges Medien­system in der Landessprache der jeweiligen Region verfügt. Infolge von Migration hat sich neben diesen vier Sprachkulturen eine Vielzahl weiterer Sprachkulturen etabliert (im Jahr 2000 war bei 9% der Wohnbe­völkerung keine der vier Landes­sprachen die Hauptsprache).

Fremdsprachige Medienangebote gewinnen vor diesem Hintergrund mit Blick auf die soziale und politische Integration von Migranten an Relevanz. Das Projekt untersucht einen spezifischen Ausschnitt dieser Angebote: die fremdsprachigen Radioangebote. Dieses Untersuchungsfeld ist in der Schweiz – wie im europäischen Raum insgesamt – bisher kaum bearbeitet. In der Schweiz liegen bislang keine Unter­suchun­gen zu Zielgruppen, Inhalten und Resonanz der fremdsprachigen Radio­sendungen vor.

Fragestellung

Das Projekt untersucht, welchen Beitrag das fremdsprachige Radioangebot zur sozialen und politischen Integration sprachkultureller Minderheiten in der Schweiz leistet.

Vorgehen

Das Projekt erhebt im Zeitraum eines Monats die fremdsprachigen Sendungen von fünf nichtkommerziellen Radiostationen, die sich an sprachkulturelle Minderheiten der Schweiz richten. Auf der Basis einer Angebotserhebung über die Sendungsverantwortlichen der einzelnen Stationen werden die Programmangebote dokumentenanalytisch ausgewertet.

Die Programmerhebung wird durch zwei explorative Studien ergänzt: Eine Studie erhebt mittels Interviews Daten zur Lebenssituation der jeweiligen Programmmacher und zur Ausrichtung der jeweiligen Programme. Diese Studie zielt auf – explorative – Aussagen zum Zusammenhang von Integrationsgrad der Sendungsproduzenten und Integrationspotential der Sendungen. Eine zweite, ebenfalls explorativ angelegte Studie fragt nach den Zugangswegen von jüngst in die Schweiz zugezogenen Migranten zu den fremdsprachigen Sendungen.

Beteiligte Personen und Institutionen
Beteiligte Institutsangehörige: 

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