Transnationalisierung und Globalisierung aus kultursoziologischer Perspektive
Transnationalisierung und Globalisierung stellen die Soziologie vor neue Herausforderungen. Während die Soziologie lange Zeit die gewohnte Gleichsetzung von Nationalstaat und Gesellschaft übernommen und reproduziert hat – und Gesellschaftsvergleiche demgemäß überwiegend als Analysen unterschiedlicher nationaler Institutionen und Sozialstrukturen angelegt waren – verlangt die Analyse der zunehmenden Verflechtung und Entgrenzung der nationalstaatlichen „Container“ nach mehr begrifflicher Schärfe und raum-zeitlicher Verortung.
In diesem Masterkurs werden Phänomene der Transnationalisierung und der Globalisierung vor allem aus kultursoziologischer Perspektive betrachtet. Dabei werden insbesondere auch die Ansätze der aktuellen kultursoziologischen Transnationalisierungs- und Globalisierungsforschung vorgestellt und diskutiert, wie etwa die Konzepte der horizontalen Europäisierung, des Multikulturalismus und Kosmopolitismus, der multiplen Mobilitäten und Raumbezüge, der Transkulturalität sowie die Analyse neuer Ungleichheiten und symbolischer Grenzziehungen. Ziel dieses dezidiert forschungsorientiert angelegten Masterkurses ist es, einen Überblick über die aktuellen soziologischen Debatten zu Transnationalisierung und Globalisierung zu erarbeiten und auf dieser Basis Perspektiven für eigene Forschungsarbeiten abzuleiten.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb:
Referate, kleinere schriftliche Arbeiten in Form von Stellungnahmen und Kurzessays sowie eine längere schriftliche Hausarbeit.
Zur Einführung empfohlen:
- Ritzer, George (2011): Globalization. The Essentials. Wiley-Blackwell.
- Dorothee Kimmich; Schamma Schahadat (Hrsg.) (2012): Kulturen in Bewegung. Beiträge zur Theorie und Praxis der Transkulturalität. Bielefeld: Transcript.