Gender: Theorie- und Forschungsperspektiven

Das Seminar hat zum Ziel, die Dimensionen von ‚Geschlecht’ aus soziologischer Perspektive zu reflektieren. Dabei stehen weniger die Wirkungen und der Stellenwert von Geschlecht als Strukturkategorie zur Debatte, sondern Geschlecht wird umgekehrt als Wirkung sozialer Prozesse in seinen kulturellen, symbolisch-sinnhaften Ausprägungen innerhalb von Machtstrukturen thematisiert. So kann Geschlecht wissenssoziologisch u.a. als Wissen, als ‚existenzielle Praxis’ (die Interaktion oder alltagsweltliches Handeln betreffend), als ‚symbolische Praxis’ (den Sinnhorizont mit seinen Bildern, Normen, Werten, Identitätskonzepten betreffend) oder im Sinne einer kulturellen ‚Überformung’ natürlicher Gegebenheiten verstanden werden. Als soziales Phänomen kann es mit Blick auf die konstruktivistische Perspektive in seiner ‚Naturhaftigkeit’ genauso wie ‚Natur’ selbst als kulturelle Setzung bestimmt werden. Das Seminar wird in die Grundlagen dieser Annahmen einführen. Es wird darum gehen, sich mit den verschiedenen theoretischen Traditionen und Analyseperspektiven auseinanderzusetzten. Neben der Auseinandersetzung mit theoretischen Traditionen und Analyseperspektiven soll auch genügend Raum sein, die Forschungspraxis im Feld der Geschlechterforschung zu betrachten und zu diskutieren. Im Vordergrund stehen hier methodologische und methodische Fragen (auch) mit Blick auf eigene Forschungsideen und -projekte.

 

 

Zur Einstimmung empfohlen

Regine Gildemeister und Günter Robert (2008): Geschlechterdifferenzierungen in lebenszeitlicher Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2016/17
Ort und Zeit: 
5.052, Do 14:15-15:45
Sprache: 
Deutsch
ECTS MA: 
10.0

Mitarbeiteranmeldung (nur für registrierte Benutzende)