Freund und Feind in der Gegenwart

Nach Carl Schmitt bildet die Unterscheidung von Freund und Feind die Grundlage des Politischen. „Konsens“ basiert in dieser Perspektive nicht zuerst auf gemeinsamer Verständigung über gemeinsame Ziele, sondern auf Ausschließung. „Jeder konfessionelle, moralische, wirtschaftliche, völkische oder andere Gegensatz verwandelt sich in einen politischen Gegensatz, wenn er tief genug geht, um die Menschen nach Freund und Feind effektiv zu gruppieren“ (C. Schmitt). Diese Annahme ist so berühmt wie umstritten. Das Seminar wird sich im ersten Teil mit der Unterscheidung von Freund und Feind selbst beschäftigen und sie soziologisch auf ihre Plausibilität befragen. Wir fragen also danach, wann und warum kollektive Selbst- und Fremdbilder (die Unterscheidung eines „wir“ von anderen) in kollektive Selbst- und Feindbilder umschlagen. Der zweite Teil des Seminars diskutiert die Unterscheidung von Freund und Feind für die Gegenwart politischen Handelns aus einer soziologischen Perspektive.

Teilnahmebedingungen/ECTS-Punkte

kontinuierliche Mitarbeit; Hausarbeit; Vortrag (Gruppenarbeit, die Themen werden zu Anfang des Semesters festgelegt und am Ende des Semesters vorgestellt).

Einführende Literatur

  • Schmitt, Carl: Der Begriff des Politischen. Berlin 2002.
  • Mouffe, Chantal: Über das Politische. Frankfurt a. M. 2007.
Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2014/2015
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
5.013, Mi 8:15-9:45
Sprache: 
Deutsch
ECTS MA: 
10.0

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