Kultursoziologie der Literatur
Was verbindet Literatur mit Gesellschaft, gerade wenn wir differenzierungstheoretisch davon ausgehen müssen, dass sie sich als eigenständiges Feld bzw. System etabliert? Buchstabiert sie nur exemplarisch Möglichkeitsräume aus (Luhmann) oder erschließt sich von hier aus ein (anderes) Verständnis der Logik gesellschaftlicher Welten (Bourdieu)?
Das Seminar will in die soziologische Analyse der komplexen Wechselwirkungen zwischen Literatur und Gesellschafteinführen. Dazu werden in einem ersten Block die Bedingungen der Ausdifferenzierung der Literatur und die sich entwickelnden Strukturen analysiert. In einem zweiten Block werden wir anhand einzelner literarischer Werke spezifische Beobachtungsleistungen und soziologische Relevanzen diskutieren. In einem dritten Block sind die Teilnehmenden auf dieser Basis angehalten, eigene soziologische Lektüren von Literatur in diesem Themenbereich durchzuführen, deren Ergebnisse in Form eines Vortrags präsentiert werden. Das Seminar setzt ein grundsätzliches Interesse an Literatur und auch die Bereitschaft zu einem erhöhten Lektürevolumen voraus.
Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb
Regelmäßige und aktive Teilnahme, 4 Kurzessais, Vortrag und Hausarbeit.
Einführende Literatur
Pierre Bourdieu (2001): Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Frankfurt/M. .
Herman Melville: Bartleby, der Lohnschreiber.
José Saramago: Die Stadt der Blinden.
W. G. Sebald: Austerlitz.
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