Masterkurs: Subjektivierung der Arbeit - Subjektivierung der Bildung?
In der Arbeitssoziologie wird seit geraumer Zeit eine Subjektivierung der Arbeit diagnostiziert. Die flexibilisierte Arbeitswelt fordert vermehrt subjektive Anteile und Anteilnahme von den Beschäftigten. Sie sollen und wollen sich selbst kontrollieren und selbstverwirklichen. Berufsbiographische Flexibilität, Eigeninitiative und Selbstorganisation werden verlangt. In dem Seminar soll überprüft werden, inwiefern von einer analogen Subjektivierung der Bildung gesprochen werden kann. Wie bereiten Schule und Hochschule, Aus- und Weiterbildung auf eine flexibilisierte Arbeitswelt vor? Wie erleben und verarbeiten Heranwachsende und Erwachsene die Anforderungen und Ansprüche von Arbeitswelt und Bildungsystem und wie rahmen, ermöglichen und bestimmen diese bildungs- und berufsbiographische Möglichkeiten und Entscheidungen.
Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb
Lektüre und Diskussion der Texte; Referat, Hausarbeit, Forschungsskizze
Einführende Literatur
Lehmann-Rommel, Roswitha, 2004, Partizipation, Selbstreflexion und Rückmeldung: gouvernementale Regierungspraktiken im Feld der Schulentwicklung. In: Norbert Ricken/Markus Rieger Ladich: Michel Foucault: Pädagogische Lektüren, Wiesbaden: 261-283.
Moldaschl, Manfred/G. Günter Voß (Hrsg.), 2002, Subjektivierung von Arbeit. München und Mering.
Pongratz, Ludwig A., 2004, Freiwillige Selbstkontrolle. Schule zwischen Disziplinar- und Kontrollgesellschaft. In: In: Norbert Ricken/Markus Rieger Ladich: Michel Foucault: Pädagogische Lektüren. Wiesbaden: 243-259.