Metaphernanalyse als Methode der Sozialforschung
"Vergessen Sie alles, was Sie in der Schule über Metaphern gelernt haben" beginnen Rudolf Schmitts zentrale Überlegungen zur Metaphernanalyse. Und tatsächlich: Behalten wir lediglich den Kern der Metapherndefinition – die Übertragung von Struktureigenschaften eines Bereiches auf einen anderen – bietet sich jede sprachliche Wendung, die mehr als nur wörtlich zu verstehen ist, zur Analyse an. So kommen wir den mannigfaltigen Metaphern unserer Alltagssprache auf die Spur, in der sich in einzelnen Redewendungen übergreifende metaphorische Konzepte dokumentieren.
Im Seminar wollen wir uns gemeinsam die Methode der Metaphernanalyse erarbeiten, an empirischen Studien veranschaulichen und schließlich selbst anwenden. Datenmaterial liefert uns das derzeit am Institut laufende Forschungsprojekt "Biomedizinische Lebensplanung für das Altern" – vom Interview mit "Usern" moderner Anti-Aging Praktiken bis zur Darstellung von Forschungsergebnisse der Biogerontologie. Eigene Vorschläge aus dem Seminar sind willkommen: interpretieren können wir alles, was uns in Textform gegenübertritt.
Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb
Regelmäßige Teilnahme, gründliche Lektüre, Gestaltung einer Seminarstunde, Hausarbeit.
Erste Sitzung: Mittwoch, 24.10.2012
Einführende Literatur
Kruse, Jan / Biesel, Kay / Schmieder, Christian (2011): Metaphernanalyse: Ein rekonstruktiver Ansatz. Wiesbaden: VS Verlag