Eine Einführung in die Sozialtheorie von George Herbert Mead

Für die Soziologie ist der amerikanische Pragmatist George Herbert Mead (1863 – 1931) vor allem deshalb relevant, weil er zur Erklärung der Genese des Selbst soziale Prozesse in das Zentrum seiner Analyse rückt. Im Seminar wollen wir uns zunächst anhand einer problembezogenen gemeinsamen Lektüre einschlägiger Passagen aus Geist, Identität und Gesellschaft und einiger Aufsätze die wichtigsten Bausteine der Sozialtheorie Meads aneignen.

Die primäre Aufgabe dabei ist es, (in kritischer Distanz) die auch für die gegenwärtige Soziologie interessante Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft zu beleuchten.
George Herbert Mead stellt auf der Ebene einer grundlegenden Sozialtheorie ein breites Begriffsarsenal zur Verfügung, das für aktuelle soziologische Sozial- und Gesellschaftskonzeptionen als ein wichtiges theoretisches Erbe fungiert.

Vor allem Hans Joas nimmt Überlegungen Meads auf, um einen Handlungsbegriff zu entwickeln, der mit einem dualistischen Zweck/Mittel– Schema nicht adäquat konzipiert werden kann. Welche Rolle ein derartiger pragmatistischer Handlungsbegriff im Kontext aktueller sozial- und gesellschaftstheoretischer Ansätze spielt und spielen kann, wird uns im zweiten Teil des Seminars beschäftigen.

Prüfungsleistung:

Referat und Hausarbeit

Literatur:

  • Mead, George Herbert (1973): Geist, Identität und Gesellschaft, Suhrkamp, Frankfurt/Main.
  • Joas, Hans (1989): Praktische Intersubjektivität, Suhrkamp, Frankfurt/Main. 
  • Joas, Hans (1996): Die Kreativität des Handelns, Suhrkamp, Frankfurt/Main. 
  • Nagl, Ludwig (1998): „George Herbert Mead“ in: ders.: Pragmatismus, Reihe Campus. Einführungen, Frankfurt/Main.
Datenblatt
Semester: 
Sommersemester 2010
Ort und Zeit: 
R. 5.012, Donnerstag 12.15– 13.45
ECTS BA: 
5.0

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