Hauptseminar
Imaginationen
Derzeit beobachten wir ein (wieder erwachtes) soziologisches Interesse am Begriff des Imaginären und der Imagination, sei es als empirischer Gegenstand oder als theoretische Kategorie. Die engagierten Debatten ereignen sich hierbei nicht trotz, sondern vielleicht gerade weil bisher kein fester Kanon oder gar Klassiker einer „Soziologie der Imaginationen“ als fester Bezugspunkt zur Verfügung stehen.
Kollektive Identitäten: Nationalismus
In den komplex differenzierten Gesellschaften der Moderne ist häufig die Ausbildung von größeren Kollektiven mit einer eigenen Identität zu beobachten. Die dauerhafteste und vorherrschende Form ist dabei der Nationalismus, der trotz (oder wegen?) potentiell weltweiter Kommunikation, trotz teilweiser Auf- bzw. Ablösung nationalstaatlicher Regulierungskompetenzen ein zentrales Muster kollektiver Zugehörigkeit und Zuschreibung bleibt.
Ideologiekritik und Wissenssoziologie
Die aufklärerische Sozialphilosophie des 18. und 19. Jahrhunderts kritisierte Weltbilder und Wissensformen, die der Legitimation von Herrschaftsverhältnissen und Machtinteressen dienen, als Ideologie. Dabei wurde versucht, sowohl die Falschheit des ideologischen Wissens nachzuweisen, als auch seine soziologischen und psychologischen Konstitutionsbedingungen aufzuzeigen.
Moderne und Individualisierung
In diesem Seminar wird der Zusammenhang zwischen der Geschichte der Moderne und dem Prozess der zunehmenden Individualisierung behandelt. Dabei werden zum einen die realen Entwicklungsprozesse untersucht. Zum anderen werden prominente Theorien diskutiert, die diesen Zusammenhang darzustellen und zu erklären versuchen.
Beginn: 12. Oktober
Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis :
neben regelmäßiger Teilnahme Referat und Hausarbeit
Soziologie des Mannes und der Männlichkeit
Das Seminar „Soziologie des Mannes und der Männlichkeit“ widmet sich Aspekten der Männlichkeitsforschung aus einem geschlechtersoziologischen Blickwinkel. Dazu wird zunächst die Entwicklung der Forschungsrichtung heraus aus der Frauen- und Geschlechterforschung skizziert. Daran anschließend werden zentrale theoretische Konzepte und Begrifflichkeiten der soziologischen Männlichkeitsforschung behandelt: Welche Geschlechtertheorien lassen sich bei soziologischen Klassikern wie Simmel finden? Was versteht Bourdieu unter dem Terminus der männlichen Herrschaft?
Arbeitsmarkt und Wohlfahrtsstaat: Entwicklung Im europäischen Vergleich
Anhand der theoretischen Ansätze zur „Wohlfahrtsstaatstypisierung“, zu „Flexicurity“ und zu „Transitional Labour Markets“ soll die Entwicklung von Arbeitsmärkten und Sozialsystemen einiger EU-Mitgliedsstaaten kritisch analysiert werden.
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, ein Referat auf Basis eines Thesenpapiers und eine schriftliche Hausarbeit (vertiefte Ausarbeitung des Referates).