Hauptseminar
Theorien sozialer Ungleichheit
Aus soziologischer Perspektive bedeutet ‚soziale Ungleichheit‘, dass Lebenschancen und gesellschaftlich wichtige Güter zwischen verschiedenen sozialen Gruppen einer Gesellschaft ungleich verteilt sind. Diese Ungleichverteilung wichtiger Ressourcen, wie Kapital, Macht, Bildung und Einkommen, schlägt sich in der Ordnung des sozialen Raums insgesamt nieder.
Solidarische Ökonomie
Der Begriff der „Postwachstumsgesellschaft“ und Ideen einer „solidarischen Ökonomie“ haben in Zeiten wirtschaftlicher wie auch ökologischer Krisen Konjunktur. Sie favorisieren Nachhaltigkeit statt kurzfristiger Profitlogik, Gemeinwirtschaft und „Commons“ statt Privatisierung, ein ganzheitliches Nachdenken über Produktions- und Reproduktionslogiken statt betriebswirtschaftlich begrenzter Kostenkalkulation und initiieren Pilotprojekte wie Tauschringe und Regionalgeld.
Tiefenhermeneutische Sozialforschung
Qualitative Sozialforschung ist das Erheben und Auswerten nicht standardisierter Daten. Gleichsam ihr Standard-Instrument ist das qualitative Interview. Während die Erhebung solcher Interviews vergleichsweise einfach ist (oder mindestens erscheint), muss man in die Auswertung Zeit und Grips investieren. Es gibt viele ausgefeilte Methoden dafür und wir werden uns in der Szene umschauen. Methodenanleitungen lassen sich aber nicht wie eine mathematische Formel auf Material anwenden. Man braucht dafür etwas Mutterwitz, ein Gefühl - ohne das deswegen alles intuitiv und subjektiv wird.
Statistische Analyseverfahren III
Das Hauptseminar soll aufbauend auf die Veranstaltungen „Statistische Analyseverfahren I+II“ einen vertiefenden Einblick in die sozialwissenschaftliche Datenanalyse geben. Ziel der Veranstaltung ist es, dass die Teilnehmer bereits bekannte Analyseverfahren vertiefen und selbständig mit Hilfe der Statistiksoftware SPSS anwenden können. Die Veranstaltung besteht aus sechs Teilen.
Individualisierungstheorien
Individualisierung ist ein Prozess, in dem der Einzelne immer wichtiger wird.“ (Richter 2008: 721) Diese Aussage ist in der öffentlichen Diskussion oft mit einer Wertung verbunden – entweder negativ, indem Ichbezogenheit und Egoismus damit assoziiert werden oder positiv, wenn Individualisierung als Ziel einer gesunden und erfüllten Identitätsentwicklung verstanden wird.
Gesellschaftstheorien
"Gesellschaft" gilt als ein Grundbegriff der Soziologie und dient nicht selten als zentraler Bezugspunkt für soziologisches Denken und Forschen. Der Gesellschaftsbegriff ist jedoch alles andere als eindeutig und unumstritten. Es gibt in der soziologischen Tradition ganz unterschiedliche Vorstellungen und Theorien davon, was "Gesellschaft" überhaupt sei und wie "Gesellschaft" adäquat verstanden werden kann. Immer fließen dabei auch unterschiedliche geistige Strömungen und sozialphilosphische Ideen in die jeweiligen Konzeptionen der soziologischen Gesellschaftstheorien mit ein.
Ökonomisierung der Gesellschaft?
In unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen wird seit einiger Zeit die Frage diskutiert, ob wir aktuell eine ‚Ökonomisierung der Gesellschaft‘ erleben. Unter ‚Ökonomisierung‘ wird dabei üblicherweise ein Vorgang verstanden, durch den Merkmale, Denk- und Handlungsprinzipien, die man gemeinhin mit Wirtschaft verbindet, an Bedeutung gewinnen.
Sozialstruktur I
Im Mittelpunkt steht die Analyse der Grundlinien des Wandels bzw. der Modernisierung der Sozialstruktur der deutschen Gesellschaft vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis hin zum Nationalsozialismus. Anhand der zentralen Dimensionen – politische Herrschaft, wirtschaftliche Entwicklung, System sozialer Ungleichheit, demographischer Wandel, Kunst und Kultur, Mentalität, Jugend, Geschlecht und Alltagsleben sollen die Wurzeln der gegenwärtigen Gesellschaft in die Vergangenheit zurückverfolgt werden.