Soziologie der Emotionen

Vielfach wird angenommen, Emotionen seien eine rein individuelle Angelegenheit. Doch sind sie auch sozial geformt und damit Forschungsgegenstand für die Soziologie. Gefühlsregeln, die in Sozialisationsprozessen erlernt werden, bestimmen, welche Gefühle gezeigt, gelebt und empfunden werden dürfen. Diese Gefühlsregeln variieren je nach sozialem und kulturellem Umfeld. Emotionen bestimmen oft auch versteckt Handlungen von Kollektiven und Individuen. Sie wirken in sozialen Situationen und prägen die Atmosphäre von  Institutionen und Organisationen ebenso wie die von bestimmten sozialen Orten. Emotionen spielen in Familien, in nahen Beziehungen, doch auch in Arbeitsprozessen eine wichtige Rolle. Manche Emotionen wirken vergemeinschaftend (soziale Emotionen), andere Emotionen widerum vereinzeln. Gefühle sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Indiviuum und sozialer Gruppe oder Gemeinschaft. Sie sind ebenfalls eine wichtige Schnittstelle interdisziplinärer Forschung. Im Seminar wollen wir Emotionen wie Liebe, Scham, Angst, Neid etc. als soziale Gegenstände untersuchen, sowie Emotionstheorien kennenlernen und diskutieren. 

Leistungserwerb: Regelmäßige Teilnahme und aufmerksame Lektüre der Seminartexte sowie mündliche Mitarbeit. Für den vollen, benoteten Schein zusätzlich eine schriftliche Arbeit (10-15 S.).

 

Zur Einführung und Lektüre empfohlen:

Flam, Helena 2002: Soziologie der Emotionen. Konstanz, UVK

Hillekamp, Sven 2012: Das Ende der Liebe: Gefühle in Zeiten unendlicher Freiheit. Stuttgart dtv

Schnabel, Ulrich 2015: Was kostet ein Lächeln? Von der Macht der Gefühle in unserer Gesellschaft. München, Karl Blessing Verlag

 

 

 

 

Datenblatt
Semester: 
Wintersemester 2017/18
Lehrende: 
Ort und Zeit: 
5.052, Mi 10:15-11:45, Beginn am 25.10.
Sprache: 
Deutsch
ECTS MA: 
5.0

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