Vertretung von Arbeitnehmerrechten….- Industr. Beziehungen

ArbeitnehmerInnen in Deutschland können ihre Rechte und Interessen auf den verschiedensten Ebenen wahrnehmen, individuell oder kollektiv. Der Schwerpunkt des Seminars wird dabei auf den kollektiven Kooperations- und Konfliktbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit liegen. Alljährlich werden wir Zeuge von Tarifverhandlungen (z.Z. stehen diese in der Metall- und Elektroindustrie an), Streikandrohungen und Streiks, von denen man manchmal selbst betroffen ist (wie bei Streiks bei der Deutschen Bahn, Lufthansa, Kindergärten etc. im letzten Jahr). Auch auf der betrieblichen Ebene wird zwischen Betriebsräten und Management über Unternehmensentscheidungen verhandelt. Der Forschungsbereich über die Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit wird dabei als Industriellen Beziehungen (engl: industrial relations) bezeichnet. Ziel dieses Proseminar ist es, die Grundzüge des deutschen Systems der industriellen Beziehungen zu vermitteln, auf seine Geschichte und Genese einzugehen und die verschiedenen Ebenen genauer zu beleuchten (EU, Staat, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Unternehmen, Betriebsräte) Dabei soll nicht nur der gesetzliche Rahmen besprochen werden, sondern auch aktuelle soziologische Forschungsergebnisse zu Verbänden, Gewerkschaften und Betriebsräten vorgestellt und diskutiert werden. Um die Besonderheiten des Systems der industriellen Beziehungen besser verstehen zu können, werden sowohl theoretische wie empirische Vergleiche mit anderen Ländern besprochen.

Allgemeine Literaturempfehlungen:

Keller, Berndt (2008): Einführung in die Arbeitspolitik, München/Wien: Oldenbourg.

Müller-Jentsch, Walther (2007): Strukturwandel der industriellen Beziehungen: VS Verlag.

Schmid, Josef/ Kohler, Harald (Hg.) (2009): Arbeitsbeziehungen und Sozialer Dialog im alten und neuen Europa. Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Kooperationen. Baden-Baden: Nomos.

Bedingungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit