Migration und Bildung - Bildungsbeteiligung und -erfolge von Migrantenkindern im deutschen Bildungssystem
Seit mehr als 20 Jahren gibt es empirische Untersuchungen die zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem benachteiligt sind. Doch erst mit der PISA-Studie und den sog. „PISA-Schock“ rückte diese Erkenntnis verstärkt ins öffentliche Bewusstsein. Trotz Verbesserungen in der Bildungsbeteiligung in den vergangenen Jahren verlassen aktuell fast doppelt so viele Jugendliche mit Migrationshintergrund – im Vergleich zu Jugendlichen ohne Migrationshintergrund - die Schule mit einem Hauptschulabschluss. Die Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund kann nicht getrennt von Migrationsprozessen, den gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen einer Einwanderungsgesellschaft und den schulpädagogischen Entwicklungen gedacht werden.
Im ersten Teil des Seminars werden zunächst Grundlagen geschaffen, in dem die Ausgangssituation, Rahmenbedingungen und Folgen von Migrationsprozessen auf den gesellschaftlichen Teilbereich Bildung beleuchtet werden. Im weiteren Verlauf werden dann auf der Basis theoretischer Literatur und empirischer Forschungsarbeiten Erklärungsansätze zur Bildungsungleichheit von Migrantenkindern näher betrachtet und anknüpfend an soziologischen Konzepten herkunftsspezifische und institutionelle Effekte von Bildungsbenachteiligung analysiert werden. Weiterführend sollen biographietheoretische Studien zu bildungserfolgreichen MigrantInnen mit Blick auf die bildungsrelevanten Hürden und Ressourcen in Bildungsverläufen von MigrantInnen in die Diskussion aufgenommen werden.
Literatur: Wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben
Leistungsanforderungen: Mündliches Referat und Hausarbeit (10 -12 Seiten)