Arbeit und Leben
Das Verhältnis von Arbeit und Leben, bzw. der Zusammenhang unterschiedlicher Arbeits- und Beziehungsformen, gilt als zentral, um die Funktionsweisen von Gesellschaft zu verstehen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie gilt als soziale und politische Schlüsselfrage.
In beiden Sphären sind seit einigen Jahren grundlegende Veränderungstendenzen zu erkennen. „Arbeit“ wird flexibler – mehr Menschen als früher arbeiten heute nachts, von zu Hause aus, jeder Dritte arbeitet auch am Samstag. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Beschäftigungsformen hat Konsequenzen „jenseits“ von Erwerbsarbeit: Eigenverantwortliche Strukturierung von Arbeits- und Lebenswelt wird vermehrt nötig. Unterstützt durch neue Technologien scheinen die ehemals klaren Grenzen zwischen den Bereichen Arbeits- und Lebenszeit zu verwischen (Stichwort „Entgrenzung“) und neue Anpassungen zu verlangen. Vor dem Hintergrund steigender Erwerbstätigkeit von Frauen und aufbrechender Geschlechterarrangements gerät hier die Frage nach geschlechtergerechter Arbeitsteilung in den Blick.
Die Veranstaltung führt ein in empirische Dimensionen des Wandels und erörtert das Verhältnis der beiden Sphären. Theoretische Erklärungsansätze sollen geprüft werden und Gestaltungsoptionen auf individueller, betrieblicher und politischer Ebene erwogen.
Teilnahmebedingungen/Scheinerwerb
regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit
Einführende Literatur
Gottschall, Karin; Voß G. Günter (Hrsg.) (2005). Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag. München, Mering. 2. Auflage.
Baatz, Dagmar; Rudolph, Clarissa; Satilmis, Ayla (Hrsg.) (2004). Hauptsache Arbeit: Feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Münster.